Liebestreue über den Tod hinaus

Ein stummer Schrei hallt durch die Nacht,
in Schweiß gebadet ist er erwacht.
Der Krieger, Muskelreich und Kampferprobt,
ein wildes Tier, wenn die Schlacht tobt.
Sein Blick, der wandert neben sich,
sucht ihren Körper in Lunas mattem Licht.
Jede Faser seines Seins sehnt sich nach ihr sehr,
doch der Platz an seiner Seite, der ist leer.

Das Bett zwar zerwühlt, sein Haar zerzaust
Und auch das Blut in seinen Ohren rauscht,
doch nichts durch's zarte Liebesspiel herbeigeführt,
aber ist's doch gerade ihre Nähe, die er gerne spürt.
Nicht gegeben ist ihm dieses Glück,
denn sie ließ ihn einst zurück:
Auf einem ihm unbekannten Schlachtfeld,
abseits der ihm vertrauten Welt.

Er wollte sein Leben nur an ihrer Seite verbringen,
war bereit jedes Hindernis niederzuringen.
Fortuna jedoch veränderte alles für ihn,
ließ seine Liebste mit Pluto zieh’n.
"Aeternitas!", ruft er an die Ewigliche
und zerstört ihr Ebenbild mit einem Stiche.
"Was tat uns're Liebe, dass du dich abgewandt?
Durchtrennt ward meiner Liebsten Lebensband!"

Die Tränen fließen brennend die Haut herunter,
hat das Gefühl er geht nun unter.
Dies Trauerspiel wiederholt sich Tag für Tag,
auch jede Nacht seit sie dar nieder lag.
Er ruft nach den Göttern, die er nun verflucht,
Dea Tacita freiwillig zu begegnen ist er versucht.
Denn so würde er wieder bei ihr sein:
Der Tod um sie beide wieder zu verein'n.

Die Kriegerhände schlägt er schluchzend vor's Gesicht,
weint, krampft und schreit – sein Geist zerbricht.
Den Mörder seiner Liebsten er mehr als hasst:
Verabscheut ihn und die Rache ist seine Last.
Scharf der Dolch in seiner Hand,
starrt an den roten Saft wie gebannt,
als dieser strömt die Klinge entlang
und beröchelt seinen Abgesang:

"Oh, Iustitia, dies ist die Gerechtigkeit,
denn ich allein fügte mir zu dies Leid.
Durchstach im Zorn ihr sanftes Herz.
Seither lebt' ich in Pein und Schmerz.
Will wieder sein vereint mit ihr,
denn verlassen und verloren bin ich hier.
Nun sterb' auch ich und mir ist's egal,
denn ohne sie ist das Leben reinste Qual!"

Sadness in the Dawn

...los demonios somos nosotros...

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Versuch oder Buch am...
So, nach langer Zeit ein Update: Am Dienstag dieser...
Sengir - 28. Jul, 18:06
Kurz und schmerzlos
Wir werden alle sterben, dem Tode angedacht. Seit Geburt...
Sengir - 23. Jun, 13:31
...
Mit Bommel im ICQ: Amaran: was denn los mein hase? Hellequin:...
Sengir - 7. Apr, 22:51
...
Mit Vanner im ICQ: Vanner: einer der bauernaufständler...
Sengir - 7. Apr, 22:49
"Mach den Guttenberg!"
Das Lied trifft nur private musikalische und humoristische...
Sengir - 2. Mär, 21:43

Musikliste

Mein Lesestoff

Suche

 

Status

Online seit 6350 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Jul, 18:06

Credits


Augenschein der Realität
Chroniken von Dorila - Winter für Aeyreon
cosas que pasan
Dichtungen des Wahns
Fremdwerke
Fundstücke
Leben abseits vom PC
lyrikale Ergüsse
Schreibsucht
Virtualität
Virtuosität der Tasten und Stifte
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren