Dozentenintellekt

Es ist immer wieder köstlich, wie verwirrt und vergesslich Historiker doch sind.
War am Montag mit einem Kommilitonen bei unserem Dozenten von der Übung "Historische Anthropologie und Mikrogeschichte", da wir vom Kurs aus ein Essay schreiben sollen. Unsere Ideenvorschläge hat er ohne zu zögern angenommen, befand sie als gut und gab uns wirklich gute Vorschläge. Als ich ihn dann aber fragte, ob ihm spontan ein ansprechender Aufsatz einfiele, den ich verwenden könnte, sofern ich keinen finden sollte, meinte er nur, dass ich ihn in diesem Falle doch einfach anmailen solle - er würde mir dann ein paar Vorschläge unterbreiten.
Gestern dann war ich in der Seminarsbibliothek der "Mittleren und Neueren Geschichte", wo sich der Seminarordner mit den Kopiervorlagen der Übung befindet. Denn dort, so empfahl mir mein Dozent wärmstens, sollte ich doch nach einem Aufsatz im Literaturhinweisverzeichnis suchen. Empfohlen, verstanden und ausgeführt. Allerdings erfolglos. Ich stieß lediglich auf mehrfache Verweise für Monographien, die ich nicht verwenden wollte und vor allem auch nicht soll. Schließlich soll der Essay nur 8000 Zeichen umfassen. Da mir mein Dozent davon abriet dem Seminar-OPAC zu bemühen, ließ ich es natürlich bleiben und bin wieder nach Hause geradelt. Kaum daheim angelangt habe ich meinem Dozenten direkt eine e-Mail geschickt und erklärt, wie der Stand aussähe. Als Antwort bekam ich dann etwas sehr geiles, wo ich echt dachte ich sei im falschen Film:

Sehr geehrter Herr XXXX,

im Proseminar sollten Sie eigentlich gelernt haben, wie und wo man
wissenschaftliche Literatur ermitteln kann. Das ist nicht immer einfach und
mitunter sogar langweilig, aber die Literaturrecherche ist eine wichtige
Voraussetzung für das wissenschaftliche Arbeiten. Nun gut...


Hä? Was soll denn der Mist jetzt? Ich habe sogar trotz seinem Hinweis a.) den Seminar-OPAC benutzt und b.) vor dem Versenden der e-Mail bei Regesta Imperii, einen vielfach gelobten und sehr guten Online-OPAC, "missbraucht" um eventuell doch noch einen entsprechenden Aufsatz zu finden - nur leider bin ich nicht in der Lage italienische Texte zu lesen und Monographien sollte ich ja nicht verarbeiten.
Aber wenigstens war der Dozent so nett und hat mir drei Aufsätze genannt. Toll nur, dass es davon nur einen in der Seminarbibliothek gab; auf die SUB hatte ich dann keine Lust.
Egal - ich habe jetzt meinen Aufsatz und den, den ich eh verwerten wollte und werde. Kann mich also jetzt getrost an die Arbeit machen und hoffe mal, dass ich bis spätestens Mittwoch abgeben kann, wenngleich ich bis zum 05. März Zeit hätte...aber eine Hausarbeit muss ich ja auch noch schreiben und die dann gefälligst bis zum 15. März.
Naja; ein wenig malochen kann ja nicht schaden *g*

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