Augenschein der Realität

Mittwoch, 26. Januar 2011

Intellektualisierung der Gesellschaft

Pustekuchen! Genau wie ich werfen viele Menschen unserer ach so modernen und zivilisatorisch fortschrittlichen Welt(en-gemeinschaft) nur so um sich mit wohlklingenden Wörtern und tolltönenden Phrasen. Dreschen sie wie das Korn solange, bis alles aus ihnen herausgequollen ist, was nur so hervorquasseln kann. Warum ich in einem Satz die pseudoiden Geisthaftigkeiten und unsere "1.Welt"-Gesellschaft hinterfrage, umgehe und im Grunde kritisiere - nein, gar verhöhne? Einfach weil ich es kann, vermute ich jedenfalls! Dabei ist das Wort "können" schon eine Doppeldeutigkeit an und für sich, aber das wird vermutlich nur eine Person unter den ganzen Wenigkeiten verstehen können, ohne dass ein Autor an einer derartigen Stelle zum erklärenden Sätzezerpflücken übertreten muss.
Wieso bitteschön gilt es als intellektuell, wenn man sich wie ein quiekender Hamster im Laufrad anhört, während man sich bezüglich einer Sache äußert - alles voran unsere "Elite-Bürger": Politiker (die oftmals dabei nichteinmal in der Lage sind die vorgeschriebenen Reden richtig vom Blatt weg vorzutragen!), Juristen (sobald die den Mund aufmachen, habe ich das Bedürfnis laut schreiend gegen Wände zu rennen und anschließend aus dem Fenster zu springen!) und natürlich Wissenschaftler (allen voran die Wirtschaftsexperten) - alles, natürlich!, im Fernsehen immer und immer wieder vorfindlich. Aber gut, natürlich wollen sich diese Herren und Damen nicht allgemeinverständlich - oder gar volksnah - ausdrücken. Am Ende könnten sie ja verstanden werden! Nein, so etwas geht natürlich nicht. Das Volk - allen voran aber die Masse der "Normalsterblichen" - muss nicht nur klein gehalten werden, nein, sie muss natürlich auch (weiter) verdummen. Das Interessante an diesem Akt des Verdummen-Lassens ist allerdings, dass es so offensichtlich ist, das es immer wieder Kritik gibt. Dennoch scheint es nicht aufzufallen, nicht zu interessieren. Aber warum sollte es denn auch von nachhaltigem und langfristigem Interesse sein, dass die Deutschen (letztlich ja eigentlich die (westliche) Welt) verdummt? Wird uns nicht suggeriert, dass das, was uns verdummt, KULTUR ist? Allen voran im Internet werden wir vor- und verführt!
Zeitungen und Magazine, die in gedruckter Form wenig bis gar nicht über unkulturelle Projekte und Dummmachungskonzepte schreiben, präsentieren im Internet auf ihren entsprechenden Seiten dagegen plötzlich eine Berichterstattung, wie man sie von einer kleinen Lokal- oder Regionalzeitung erwarten würde - oder eben von den entsprechenden Klatsch&Tratsch-Seiten des WWW. Man mag es vielleicht nicht wirklich glauben, aber man muss doch nur einmal auf Spiegel.de gehen: Subbereich "Kultur", dort weiter in den Bereich "TV" und schon findet man dieses hier: hier klicken. Es geht im Grunde noch. Spiegel ist ein Massenprodukt. Aber an und für sich ein gehobenes Massenprodukt. Jedenfalls wenn man sich die gedruckte Version beschaut. Im virtuellen Machtbereich dagegen...findet sich auch eine derartige Abnormalität wieder und wird für gegeben und normal erachtet. Schade eigentlich, sehr sehr schade!
Doch es geht auch schlimmer - und peinlicher zugleich: FAZ! Klickt nur einmal hier und ihr werdet finden was ich meine (schon wieder ein Bericht über die Intelligenz des DschungelCamps). Man schaue genauer auf die Seite und merke auf: FEUILLETON! Nur um der geneigten Leserschaft die Möglichkeit zu geben zu verstehen, warum ich hierbei einen Hals schiebe ohne Ende, die schnelle, und meines Erachtens doch recht einfach verständliche Erklärung was dieser Begriff bedeutet - frei nach Wikipedia (jaja, Wiki ist nicht zitierfähig. Geht mir nicht auf den Sack! Schreibe schließlich keine Hausarbeit, also Fresse gehalten und gelesen!)
  • Es ist hauptsächlich für die Kultur - mit Philosophie und Kunst etc. zuständig (Buch-, Film-, Ausstellungs-Rezensionen). Häufig nimmt sich das Feuilleton auch Themen wie Pop, oder oft im Essay der Politik, Wirtschaft, Technik und Naturwissenschaften an. Politische Standpunkte ergänzen bisweilen die Tagesberichterstattung in den anderen klassischen Ressorts.
Abgesehen von dem Begriff "Pop", und gegebenenfalls der Zusammenhang zwischen Wörtern wie "Film" und "Medien" (denn unter letzterem ist der Artikel im FAZ-online-Feuilleton zu finden), mag ersichtlich machen, wie es dazu gekommen ist, dass überhaupt ein derartiger Schundinhalt eine derart renomierte Zeitung beschmutzen darf. Aber selbst dann ist es in meinen Augen nach wie vor nichts anderes als eine absolute Pervertierung des Begriffes und Sinninhaltes des Feuilleton!
Ist es nicht peinlich genug, dass es nicht nur eine derartige Sendung gibt? Geschweige denn auch noch die entsprechende Berichterstattung als wäre es das Non-plus-Ultra? Muss es dann, bei all dieser Übeltätermisswirtschaft auch noch sein, dass eine derartige Verlustintellektualisierung der Gesellschaft als KULTUR betitelt und bewertet wird?!

Und, um abschließend noch ein paar Worte zu sagen - was ja immer und gerne mit den Worten anderer gemacht wird, in der hohen Form der Rhetorik, weil es ja um so viel intelligenter und gebildeter wirkt, wenn man andere Menschen(-gruppen) zitiert:

"Der Wahnsinn dreht sich um uns!" [UNZUCHT: Der Schulz, Schindler, De Clercq]

Sadness in the Dawn

...los demonios somos nosotros...

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